16.3.2020

Annehmen was ist

Das ist wohl die Devise dieser Zeit. (2. Tag des Corona-"Lockdown") 

Herausforderung und Chance zugleich. Grundübung des Lebens und des Yoga.

 Klar trifft es mich auch - als Selbständige, die großteils mit Gruppen arbeitet... Zahlreiche Seminare sind bereits abgesagt, einiges wird wohl noch folgen. Mein neuer Yoga.Raum, in den ich viel Zeit und Geld investiert habe, steht nach der ersten „Einweihung“ (immerhin 2 Yogastunden hab ich darin schon gehalten) jetzt erstmal auf unbestimmte Zeit leer. Und die Eröffnungsfeier, die für den 20.3. geplant war, ist natürlich ebenfalls verschoben...

Ich habe dennoch genug zu tun: Ich suche und studiere Alternativen für Präsenzseminare und Live-Yogastunden, mache mich mit Online-Techniken vertraut. Das fordert mich sehr, aber auch hier liegt eine Lernchance. Wenn ich das geschafft habe, hab ich vielleicht sogar auch noch Zeit, in Ruhe aufzuarbeiten, was in den letzten Wochen und Monaten liegengeblieben ist. ;-)

Und ich habe das Glück und den Vorteil, dass die letzten Jahre sehr gut gelaufen sind und ich noch Rücklagen habe. Dass ich außerdem ein unverwüstliches Vertrauen ins Leben habe und daran glaube, dass sich alles neu ordnen wird und es (hoffentlich bald) wieder aufwärts geht. Und dass ich an einem Ort wohne, der von Bäumen umgeben ist (fast wie im Wald) und mit einem großzügigen Balkon ausgestattet, auf dem ich Sonne tanken kann trotz Ausgangssperre.

Ich weiß, dass nicht alle Menschen dieses große Glück haben. Dass viele jetzt in kleinen Stadtwohnungen sitzen, vlt. sogar mit bewegungshungrigen Kindern, und dabei verzweifeln.
Ich weiß, dass viele Menschen jetzt noch mehr Stress haben als vorher, weil sie Entscheidungen treffen müssen, die weitreichende Folgen haben. Oder weil sie jetzt mehr denn je gebraucht werden – im Gesundheitssystem oder in der Versorgung der Grundbedürfnisse aller anderen.
Ich weiß, dass viele, v.a. alte Menschen jetzt besonders einsam sind. Weil niemand sie mehr besuchen darf, weil sie keine Tagesbetreuung haben und keine Seniorenveranstaltungen, auf die sie sich freuen können.
Und ich weiß, dass Künstler*innen, Musiker*innen, kleine Betriebe und Lokale, aber auch andere Unternehmen jetzt vielfach an oder über die Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten kommen.

Mit all diesen Menschen empfinde ich tiefes Mitgefühl. Was ich tun kann? Gute Gedanken und Vertrauen schicken, Segen und Liebe. Helfen, wo ich kann. Freiwerdende Ressourcen dazu nützen, zumindest telefonisch beizustehen, Mut zuzusprechen oder auch mal tatkräftig zuzupacken, wenn es nötig ist. (Hilfe für Menschen, die sich nicht selbst versorgen können, sind von der Ausgangssperre ausgenommen!)

Und ich kann meine Position und Möglichkeiten nutzen, um ein wenig aufhellende, wohltuende Gedanken und Impulse in die Welt zu schicken; Inspirationen anbieten für kreative Tätigkeiten, sinnvolle Beschäftigungen oder Übungen, um die psychische Gesundheit zu erhalten.

Deshalb werde ich in den nächsten Tagen einen kurzen, täglichen Schreib-Impuls posten. Und gelegentlich eine Inspiration, eine Atemübung oder einen Tipp für psychisches und körperliches Wohlbefinden geben.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen, dass ihr gut durch diese Zeit kommt – mit soviel Zuversicht und Gelassenheit wie möglich. Lassen wir uns die Hoffnung nicht nehmen, sie ist unser höchstes Gut!
Von Herzen alles Gute und natürlich Gesundheit,
eure Alexandra